Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode, bei der Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers platziert werden, um den Energiefluss im Körper zu regulieren. Die Akupunktur wird zur Behandlung von Schmerzen, Stress und anderen Beschwerden eingesetzt. Sie dient der Stärkung der elementaren Lebenskraft.
Was ist die Lebenskraft?
In der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bezeichnet man die Lebenskraft als Qi, welches als Lebensenergie harmonisch fließt. Dieses Qi ist die von den Eltern ererbte angeborene Lebensenergie, jedoch bezieht der Mensch Qi sowohl aus der Nahrung, als auch aus der Atemluft. Eine Krankheit kann nur entstehen, wenn dieser Fluss gestört ist – dies kann eine Schwäche, eine Fülle oder eine Blockade bedeuten. Den Gedanken, dass Krankheit durch eine Verstimmung der Lebenskraft entsteht finden wir ebenfalls in der Homöopathie. Hier wird die Lebenskraft als Dynamis bezeichnet.
Was sind Meridiane in der Akupunktur?
Ähnlich, wie die Blutgefäße unseren Körper durchziehen, ziehen Energiebahnen (Meridiane) durch den Körper und versorgen ihn mit Qi. Die 12 paarigen Leitbahnen sind bestimmten Organen zugeordnet und haben einen inneren und äußeren Verlauf. Weiterhin existieren zwei Meridiane in der Körpermitte, einer auf der Bauchseite, einer auf der Rückseite. Auf diesen Meridianen liegen die Akupunkturpunkte, die der Therapeut entweder sedierend (beruhigend) oder stimulierend (aktivierend) mit sehr feinen Nadeln aktiviert.
Wie läuft eine Akupunktur Behandlung ab?
Der Patient liegt oder sitzt entspannt in einem ruhigen Raum. Das Setzen der ausgewählten Nadel-Kombination dauert circa fünf Minuten, die Nadeln verweilen anschließend im Durchschnitt weitere 20 Minuten an der Einstichstelle. Die Stichtiefe ist je nach Körperstelle des Patienten unterschiedlich und kann drei Millimetern bis drei Zentimetern betragen. Auch die Konstitution des Patienten spielt natürlich eine Rolle – ein sehr schlanker Patient braucht feinere Nadeln, als ein adipöser Patient. Eine Nadelung in feine Gliedmaßen unterscheidet sich natürlich von einer Nadelung in zum Beispiel sehr fettreiches Gewebe.
Im Bereich der Einstichstelle soll sich ein Schwere- oder Druckgefühl oder eine leichte Elektrisierung entwickeln. Dieses weist auf eine gute therapeutische Wirkung hin und wird als „De-Qi-Gefühl“ bezeichnet.
Nach dem Setzen und während ihres Verweilens können die Nadeln durch Drehen, Heben oder Senken manuell stimuliert werden. Auch hier ist ein „De-Qi-Gefühl“ auszulösen und beabsichtigt. Zusätzlich kann man auch Wärme einsetzen. Dieses Verfahren wird als „Moxibustion“ bezeichnet. Mit einer sogenannten Moxa-Zigarre erwärmt der Therapeut spezielle Akupunkturpunkte entweder direkt an der Haut des Patienten oder an der Nadel.
Erfolgsversprechend ist ebenfalls die Verbindung von Homöopathie mit Akupunktur. Dabei werden homöopathische Komplexmittel in die passenden Akupunkturpunkte gespritzt. Das wird Injektionsakupunktur oder Homöosiniatrie genannt. Einsatzbereiche sind hier zum Beispiel Heuschnupfen, Bronchitis und Asthma bronchiale, aber auch Erkrankungen des Bewegungsapparates.